Griechenland: Meine alte Liebe neu entdeckt.

Schon immer habe ich Griechenland geliebt. Erst vor 4 Jahren, als ich noch mit Biba schwanger war, haben wir einige Inseln des geschichtsträchtigen Landes in unserem Babymoon besucht – und spätestens mit dem blau-weiß der Dörfer und dem türkisen Meer auf den Inseln war es um uns geschehen.

Ein Strand fast ohne Menschen – einfach traumhaft

Außerhalb der klassischen Touripfade

Jetzt ist Griechenland eher eine willkommene, weil bekannte Abwechslung unseres Trips. Wir hatten sogar kurz überlegt, ob wir nicht etwas abkürzen und über Mazedonien fahren sollten, was laut unseren neuen Bekannten auch lohnenswert sei, doch zum Glück bleiben wir unseren Plänen treu.

Bye Bye Bulgarien

Der letzte Tag in Bulgarien macht den Abschied leicht.

Zwar treffen wir wohl zum ersten Mal überhaupt auf eine ganz normale, tourifreie, bulgarische Großstadt, doch die hat es in sich: völliges Chaos auf der Straße, im Supermarkt, im Park, einfach überall und in keinster Weise ansprechend. Wir beschließen erneut, eine Stadt wegen nicht existenten Parkplätzen zu verlassen, essen mangels Pausenplatz quasi im Straßengraben und können es kaum noch abwarten, die Grenze hinter uns zu lassen.

 

Ausreise mit Hindernissen

Das dauert allerdings noch eine Weile: der Weg durch die Berge Richtung Griechenland ist zwar für Lkw gesperrt, die Schlange am Grenzübertritt macht das jedoch nicht unbedingt kürzer.

Auch und gerade Biba und Bo brauchen ihre gemeinsamen Pausen

Über eine Stunde stehen wir mit zunächst schlafendem, dann hungrigem (Bo) und erstaunlicher Weise überaus bravem Kind (Biba) bei 33 Grad im Stau und wundern uns, warum nichts vorwärts geht. Dann geht es ganz einfach. Pässe zeigen, weiter fahren, fertig.

Das griechische Flair übermannt uns schon nach der ersten Kurve. Oder ist es eine Art Erleichterung? Hat uns Bulgarien so geschlaucht? Im Nachhinein wohl schon. Ein komisches Gefühl irgendwie.

Strand von Depanos.

Endlich Meer so wie es ist

Jedenfalls sind wir nach einer weiteren Stunde am 1. Ziel. Ein kleiner Campingplatz im Osten des Festlandes. Wir hüpfen erstmal ins Meer. Ein nahezu menschenleeres, tourifreies Meer, ohne klimbim. Es ist wundervoll. Biba ist aus dem Wasser (zum 1. Mal seit der Reise) nicht Meer hinaus zu kriegen, und ich eigentlich auch nicht. Später gönnen wir uns noch einen Frappé (endlich!) in einer wunderschönen Strandbar und beschließen, nach unseren (eigentlich ja überhaupt nicht schlimmen!!!) Erlebnissen im Vorland hier wieder Urlaub vom Urlaub zu machen.

Das Aquädukt von Kavala

Urlaub vom Reisen

Am nächsten Tag quartieren wir uns gleich für 2 Nächte in der Bucht von Kavala ein. Hier hat es zwar wieder ziemlich viel Touritrubel, aber auch einiges in der Stadt zu sehen. Wir fahren mit dem Bus ins Zentrum, essen in einer kleinen Taverna unter dem Aquädukt, hecheln auf die schöne Burg mit genialer Aussicht und fahren mit dem Taxi zurück zum Campingplatz, da wir die Nummer vom Bus vercheckt haben. Den Rest des Tages verbringen wir am Meer, den Abend am Kinderpool und die Nacht völlig entspannt und ohne Planungssorgen im Dachzelt.

Kavala: Blick auf den Hafen

Auch die nächsten Tage werden toll: auf einem etwas mysteriösem Campingplatz mit leckerem Restaurant, tollem Pool und sensationellem Strand verbringen wir quasi den ganzen Tag, da wir schon um 12 Uhr anreisen. Innerhalb kürzester Zeit sind wir alle tiefenentspannt.

Griechenlands Hinterland

Sehenswertes Inland

Auch das Landesinnere, vor allem die Strecke durch die Berge, hat es uns sofort angetan. Wusstet ihr, dass Griechenland das angeblich größte Braunbärvorkommen hat? Ich nicht. Erst die Schilder “Achtung Bären” machten mich darauf aufmerksam.

 

Von Höhlen und Bären

Wir genießen in Griechenland also wie erwartet einfach vor uns hin. In Ioannina möchte Biba unbedingt in die Pemara-Höhle und verspricht, auch ganz alleine zu laufen, ja, auch mit den vielen Stufen und ja, auch mit der langen Wartezeit bis zur nächsten Führung, und JA! sie hat es auch tatsächlich geschafft, auch wenn die Tour deutlich länger war als angegeben. Ganz stolz war sie zum Schluss, als so manche Besucher nicht so tapfer wie sie die 100 Stufen zum Ausgang schafften. Klar, dass dann zur Belohnung ein Eis auf Biba wartete…
Und dann war sie schon da, nach einer Stunde Fahrt: unsere letzte Nacht in Griechenland.

Urlaubsfeeling

Traumhafter Abschluss

Wir checken auf der Landzunge Depano auf einem traumhaften Campingplatz ein, bei dem man rechts und links nie weiter als 200 Meter vom Meer entfernt ist. Das Wasser ist traumhaft, und Biba und ich verbringen fast 3 Stunden darin, ohne zu merken wie die Zeit vergeht. Erst als Bo nach meiner Milch verlangt, steigen wir aus. Biba allerdings nur bis zum Strandrand, dort wird der Papa zum Sandburg bauen eingespannt. Kurze Zeit später wird er schon von einem griechischen Jungen abgelöst. Auch hier passt abgesehen von einer Ameisenstraße auf unserem Dachzelt einfach alles, und obwohl wir nichts anderes erwartet haben, genießen wir es in vollen Zügen. Unsere deutschgriechischen Nachbarn sind super nett und Biba verliebt sich sofort in Georgina, eine ältere Dame und ist kaum noch von ihrer neuen Leihoma auf Zeit zu trennen.

Abschied. Auf Zeit.

Und dann heißt es auch hier wieder: Zeit zum Abschied nehmen. Wir fahren wieder in die Berge, diesmal Richtung albanischer Grenze, treffen auf ganz tolle kleine griechische Bergdörfer, und beschließen erneut und nicht zum 1. Mal auf dieser Reise, nicht zum letzten Mal hier gewesen zu sein. Doch jetzt ruft uns schon ganz laut das spannendste Land auf unserer Elternzeitreise: Albanien.

Alte neue Liebe: Griechenland

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