Nein, wir sind noch nicht heimlich losgereist. Diese wunderschöne Kulisse ist nicht etwa im australischen Dschungel, sondern gerade bei uns ums Eck, auf der Schwäbischen Alb. Warum wir also in die Ferne schweifen?

Elternzeitreise? Organisiert sich von alleine…

Ganz sicher. Bestimmt. Hoffentlich…

Seit die Elternzeit meines Mannes am Donnerstag begonnen hat, sind wir irgendwie im Lazy-Modus gelandet. Packlisten, Verwaltungskram und Routendetails machen gerade ein bisschen Pause. Das wird schon, denken wir. Ein kleines bisschen schlechtes Gewissen kommt da schon auf. Aber nur ein bisschen. Denn auch hier gibt es eine großartige Landschaft. Und so üben wir eben schon mal das Unterwegs sein – im kleinen Stil. Neulich haben wir nämlich gemerkt, dass unsere Langstrecken-Kondition ziemlich unter der Geburt gelitten hat… Und so kam uns der Abschieds-Wander-Vorschlag von Freunden gerade recht.

Premieumwanderweg Traufgang Etappe Zollernburg Panorama
Premieumwanderweg Traufgang Etappe Zollernburg Panorama

Ich bin: Heimatfan. Und Fernfan.

 

Ganz gemütlich marschierten wir ein paar Stunden auf dem Traufgänger herum, mit schönster Herbstkulisse und sensationellen Aussichten. Dabei wurde mir noch mal klar, warum wir diese Reise machen. Nicht, weil hier alles furchtbar hässlich und langweilig ist. Im Gegenteil. Mir gefällt es in Deutschland richtig gut: die Natur vor allem, aber auch (fast) alles andere. Als gebürtiges Schwarzwaldmadel liebe ich vor allem Wälder und Berge. Deswegen gefällt es mir auch in der aktuellen Wahlheimat am “Tor zur Schwäbischen Alb“ so gut. Ich kann mir aber auch vorstellen, in oder um Frankfurt, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern oder sonstwo zu leben. Oder – wenn das Baby etwas größer ist – nach Afrika, Südamerika, Island oder sonstwohin zu reisen. Wir machen unsere Elternzeitreise auch nicht, um überall angeben zu können, wo wir schon überall waren.

Wildnis und Natur soweit das Auge reicht. Warum also in die Ferne schweifen? Darum!
Wildnis und Natur soweit das Auge reicht. Warum also in die Ferne schweifen? Darum!

Warum wir in die Ferne schweifen, wenn das Schöne ist so nah

 

Wir machen diese Reise, um unsere persönliche Welt um gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen reicher werden zu lassen. “Reisen ist eine ständige Erinnerung an all die Dinge auf der Welt, über die wir staunen”, beschreibt es der Autor Alain de Botton in seinem Buch “Die Kunst des Reisens”, und ich finde er hat damit recht. Das Staunen, das haben wir in den letzten sieben Monaten so richtig neu gelernt: Unsere Tochter kann nämlich richtig toll über alles und jeden staunen – da sehen wir richtig blass dagegen aus. Eins ist also auf jeden Fall klar: In unserem Fall werden wir bestimmt nicht nur über die uns fremde Landschafts- und Tierwelt Australiens und Neuseelands staunen, sondern auch über die Entwicklung unserer Tochter. Und das in der wunderbarsten Konstellation, die ich mir vorstellen kann: Zusammen.

 

Kleiner positiver Nebeneffekt fürs Gewissen: Die Schuhe wurden eingelaufen und die Kondition trainiert
Heute nix geplant für die große Reise. Trotzdem ein kleiner positiver Nebeneffekt fürs Gewissen: Die Schuhe wurden eingelaufen und die Kondition trainiert.

(Hach, da hat mich die hiesige Landschaft doch glatt ins Schnulzen gebracht… 🙂 )

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Warum wir in die Ferne schweifen, wenn das Schöne ist so nah

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