Ich sehe rot. Viel rot. Viele rote kleine Punkte auf meinen Beinen und den Armen. Seit einigen Tagen habe ich einen ziemlich ekligen Ausschlag, der zwar nicht juckt, aber irgendwie auch nicht so ganz geheuer ist. Aber: Macht nichts.

Viel toller ist vielmehr das: Das Kind sitzt. Ganz alleine.

Schöne und nicht so schöne Souvenirs vom Ozean

Ganze vier Mal hintereinander hat sich die Kleine am Strand irgendwie rückwärts kriechend hingesetzt, und war dabei jedes mal aufs neue erstaunt und stolz. Und was waren das wir Eltern erst! Eine perfekte Erinnerung zum Abschied an die Great Ocean Road, nicht wahr? Wir haben das Meer nun seit einigen Tagen hinter uns gelassen und sind etwas ins Landesinnere.

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Campen im Urwald

Im Eukalyptus-Urwald

Das erste Ziel: Die Grampians, ein beeindruckendes Gebirge etwas oberhalb von Warrnambool (wo wir uns erst einmal mit etwas Bastelequipment für den Camper und vor allem mit Fliegennetzen ausgestattet haben). In einer kleinen Touri-Info in einem Miniort empfahl man uns einen kleinen kostenlosen Platz zum Campen. Und was für einen coolen! Mitten im Eukalyptuswald mit Feuerstellen, Bänken und einem echt originalem Buschklo. Das ganze Feeling dort war schon etwas anderes als die Nächte zuvor: Irgendwie ruhiger, gelassener, zeitloser. Und dann der Sonnenuntergang mit glutroter Sonne… Einfach traumhaft! Das I-Tüpfelchen war dann unser allererstes gesichtetes Wallaby nur 5 Meter von uns entfernt.

Den Platz teilten wir mit einer französischen Familie und mit Sybill und Marco, zwei Aussteiger-Australier mit Hund, die sich mit einem Country-Wohnwagen seit vielen Wochen Australien anschauen. Die zwei sind echte Unikate und als wir uns am nächsten Tag verabschieden geschieht das so, als würden wir uns schon seit Jahren kennen. So sind sie irgendwie alle, die Australier, so scheint es: herzlich, freundlich, immer für nen Schwatz zu haben.
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In Halls Gap, der Hauptstadt der Grampians (wo aber außer sehr kleinen Minishops wirklich nicht viel geht), gönnten wir uns ersteinmal ein kleines Picknick im Dorfinneren. Die Kleine krabbelte währenddessen den frechen Enten hinterher und lachte keck jedem Hund zu. Ich glaube, sie wird auch ein kleiner Naturfreak. Wenig später schunkelte der Camper das Baby in den Schlaf und uns das Gebirge hinauf, zu zwei wunderschönen Aussichtspunkten und zu den McKenzie Falls, ein sensationeller Wasserfall mitten im Urwald, der über sehr viele kleine Treppenstufen erreichbar ist.

McKenzie Falls

Eine kleine Herausforderung mit kleinem Kind. Aber dank Kraxe war auch das kein Problem, das Baby liebt dieses (zum Glück noch spontan vor der Reise bei Ebay Kleinanzeigen gefundene) Teil und sitzt darin wie auf einem Thron. Klaro, dass sich die ganze Familie ersteinmal die Füße im Wasser erfrischte…
Nach einer weiteren Picknickpause (Picknicken ist unser neues Familienhobby) entschlossen wir schweren Herzens, gleich weiter nach Hamilton zu fahren und nicht wie geplant noch eine Nacht in den Grampians zu bleiben – mein Ausschlag hat sich ziemlich verschlechtert und wir hatten Angst, dass er doch ansteckend sein könnte. Alles halb so wild sagt der Arzt, geht schon wieder weg und ist nicht gefährlich. Na hoffentlich.

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Jetzt sitzen wir schon wieder etwas weiter auf einem sehr gemütlichen Campground voller Freaks unter riesigen Eukalyptusbäumen und beobachten die verschiedenen Papageienarten. Das Baby hat ganze zwei Stunden am Stück gespielt und schlummert nun friedlich im Camper. Es scheint, als haben wir uns nun so richtig der australischen Lebensweise angepasst. Immer mit der Ruhe. Alles ganz gechillt. Eigentlich ein sehr schönes Feeling!

Stand up for the Grampians

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