Für Budapest haben wir unser Dachzelt betrogen – und das, obwohl es uns nachts zuvor trocken durch einen heftigen Gewittersturm geholfen hat.

Das ist ja schon echt langweilig einfach mit diesem Internet: Ganz spontan haben wir ein kleines Gästezimmer am Rande der Innenstadt gebucht und freuen uns, dass wir alles von dort aus spontan reichen können. Unser bisheriges Ziel, der Campingplatz, ist nämlich etwas außerhalb. Mit den Öffis bei der Hitze den ganzen Tag in der Großstadt zu sein ohne dazwischen mal kurz verschnaufen zu können… Das war nach so schönen, ruhigen Tagen am See jetzt nicht so erstrebenswert.

Gewitter über Ungarn

Jedenfalls wurde die Hitze durch ein schreckliches Gewitter mitten in der Nacht jäh unterbrochen. Um 2 Uhr nachts begann direkt über dem Balaton der Regenvorsturm, gefolgt von einem heftigen Regen und einer Gewitterzelle direkt über uns. Das Dachzelt wurde ordentlich durchgepustet, blieb aber dicht. Faszinierend, was unser alter Knabe aus altem Armeezelt aushält! Und wie gut, dass wir ein Dachzelt hatten: unser Campingplatz war nämlich nach diesem Gewitter ordentlich abgesoffen, und viele Bodenzelte hat es einfach komplett geflutet.

Luxus pur: eigenes Bad

Die Fahrt nach Budapest war dann auch eher nass als trocken, und gerade als wir am Hotel ankamen, schüttete sich das nächste Gewitter über uns aus. Wir haben uns dann einfach ganz gemütlich eingerichtet, den kostenlosen Wäscheservice genutzt und mal unsere Wäsche gewaschen und im Zimmer (mit eigenem Bad!) relaxed. Außerdem gab es einen kleinen Garten, in dem man die Kinder etwas hüpfen lassen und ein Käffchem trinken konnte.

Wunderschöne Stadt

Dann endlich wurde das Wetter wieder besser und wir starteten unsere Entdeckungstour. Jenseits der 30 Grad waren wir gaaaaaanz kurz am überlegen, nicht so einen Hop- on, hop-off-Bus zu nehmen, was mit Kindern bestimmt viel praktischer ist als alles abzulaufen, doch dann entschieden wir uns dafür, die Sache einfach ruhig anzugehen und nicht alle Sightseeings abhaken zu müssen. Also starteten wir doch zu Fuß.

Kinderfreundlich: Bootstour

Und was soll ich sagen: was für eine wunderschöne Stadt! Zwar sind viele Häuser nicht so toll in Schuss, aber die kleinen Straßen und das nette Flair machen einiges wieder wett. Mal abgesehen von einer Hauptstraße konnte Biba immer in kleinen Gässchen toben, ohne an der Hand oder auf dem Arm zu müssen, überall gibt es Trinkwasser-Hydranten und tolle Fresken an den Häusern zu bestaunen.

Irgendwann allerdings wurde es wieder so heiß, dass die Große keine Lust auf nichts mehr hatte, bis wir plötzlich auf einer Fußgängerbrücke landeten, von der aus man nicht nur Kreuzfahrtschiffe bestaunen (“wieso haben die auf dem Boot da ein Schwimmbad? Können die nicht im Fluss fahren?”), sondern auch die kleinen Touriboote sehen konnte. Biba war hin und weg. Und wir zu KO, um zu wiedersprechen, und allgemein war es einfach viel zu heiß um weiter zu Fuß zu laufen. Also hechteten wir zum nächstbesten Kai und machten eine wundervolle Bootstour auf der Donau. Biba im 7. Himmel, Bo entspannt im Fahrtwind, und wir sehen immerhin vom Wasser aus ein paar Sehenswürdigkeiten. Ein voller Erfolg also.

Auf dem Rückweg zum Hotel finden wir dann auch noch ein super schnuckliges Restaurant und haben somit einen perfekten Tag in dieser wunderschönen Stadt verbracht. Am nächsten morgen picknicken wir wieder im Hotelgarten, stoppen auf dem Spielplatz um die Ecke ( mit Trinkwasser und Klo!) und schauen uns auf dem Weg in den Stadtgarten noch den Bahnhof an, der 2015 zum Schauplatz der Flüchtlingskrise wurde. Der Park an sich wird gerade an vielen stellen renoviert, was vor allem in Sachen Parkplätze eine Katastrophe ist, an u d für sich ist er aber eigentlich ganz nett – zumindest für uns ideal, um bei einem erneuten Picknick auf dem Spielplatz neue Kräfte für die Weiterfahrt zu sammeln.

Gut zu wissen:

– das Hotel garden house ist sehr minimalistisch, aber sehr sauber und gepflegt. Ich kann es vollstens empfehlen*, würde aber eher Hostel dazu sagen. Besonders schön ist, dass der Innenhof ein kleiner Garten ist, indem man nett (mitgebrachtes Essen) essen kann. Außerdem gibt es kostenlose Parkplätze, eine Küche zu den Rezeptionszeiten, sehr schnelles kostenloses WLAN und einen kostenlosen Wäscheservice. Es gibt auch Zimmer mit Gemeinschaftsbädern.

– in Budapest ist samstags und sonntags das Parken umsonst

– viele Hydranten haben Trinkwasserspender, zu erkennen an den blauen Abdeckungen mit weißem Becher.

Der Innenhof des Hotels

– der Park sieht auf der Karte schöner aus, als er ist – es führt eine verstopfte Hauptstraße quer durch. Trotzdem ist er ein Besuch wert, in den dort befindlichen Zoo und im Schwimmbad waren wir nicht, der Freizeitpark wird gerade renoviert.

– in der Straße Krudy Gyula Utca haben sich viele kleine Restaurants und Cafés angesiedelt, sehr schön mit Kindern, da dort keine Autos fahren und dennoch nicht so ein Trubel herrscht.

 

– ich muss unbedingt noch mal mit mehr Zeit und bei kühleren Temperaturen nach Budapest – vielleicht wenn die Kids etwas größer sind ( oder ganz vielleicht auch mal ganz ohne…)

– leider haben wir nicht so viele Fotos machen können, weil  es mit den Kleinen immer ein großes Gewusel war…

 

*meine eigene Meinung, ich erhalte keine geldliche oder unentgeltliche Vergütung für diesen Bericht.

Hitze satt in Budapest

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