Nahezu Energie-Autark mit jeder Menge Luxus-Features – wie wir unser Energiekraftwerk für den Trip einfach selbst gebaut haben.

Eine Kühlbox am Zigarettenanzünder? Und wie laden eigentlich die Handys? Oder wie püriert der Pürierstab? Ja, etwas fehlt beim Dachzelten im Gegensatz zum Wohnmobil – die zweite Batterie. Ihre Hauptaufgabe wird unser Kühlschrank sein. Klar, sicherlich kommt man ein – zwei Tage mit Kühlakkus durch. Oder etwas länger mit einer thermo-elektrischen Kühlbox – diese kommt jedoch mit Ihren 40-60 Watt nur ca. 18°C bis 20°C unter Außentemperatur. Bei einer Zieltemperatur von 7°C und einer Temperatur im Auto von gerade mal 30°C wird diese Kühlbox so lange durchlaufen, bis die Batterie leer ist.

Hauptaufgabe: Kühlschrank

Nach einiger Recherche haben wir uns für den Kauf einer Kompressorkühlbox entschieden. Diese schafft immer – bedingt durch das Kühlmittel – eine minimale Temperatur von -18°C. Durch das großzügige Überdimensionieren des Kühlschranks läuft die Kühlbox nun in unserem Fall gerade mal ~6min/h mit einer Leistung von knapp 40Watt – dies entspricht im Durchschnitt 4 Watt bzw. 0,34 A.

Portable Zweitbatterie

Für ein sorgenfreies Kühlen sollte jedoch nicht die Starterbatterie dauernd belastet werden – auch alleine schon, da die Starterbatterie nicht für konstante, kleine Ströme geeignet ist. Eine zweite Batterie fest ein zu bauen erfordert zum Einen einen recht großen Eingriff in die Fahrzeugelektrik und wird dauerhaft einiges an Platz im Kofferraum belegen. Eine transportable Batterie war die Idee – und wenn man schon dabei ist, bitte mit universellen Anschlüssen – denn der kleinere Nachwuchs wird sicherlich bald Brei verlangen (230 V Pürierstab), irgendwie muss dieser Blog hier ja geschrieben werden (Ladegeräte gibt es zwar für 12V, aber 230V sind einfach universeller) und außerdem liegt der alte Wechselrichter, der uns in Australien schon gute Dienste erwiesen hat, sonst ja nur rum.

Nun mal zu Sache – die Idee

Anforderungen:

  • 3 – 4 Tage autark kühlen, laden, pürieren etc.
  • Kein Aggregat, kein Motor laufen lassen
  • 2x 12V Steckdosen für Kühltruhe und alles was man so im Auto einstecken kann
  • 4x USB Ladegerät – davon kann man nie genug kriegen
  • 2x 230V Steckdose – lieber die Schuko-Steckdosen, auch wenn der Schutzkontakt keinen Sinn ergibt, aber das ist einfach universeller
  • Noch ein paar Bananenstecker – zum Laden und zum Einstecken von eigentlich nicht passenden 12V Geräten
  • Alles einzeln absichern – wenn etwas kaputt geht soll unterwegs der Rest noch funktionieren
  • Ein Hauptschalter zum Trennen der Batterie – beim Einlagern bei Nichtgebrauch möchten wir kein Risiko eingehen, dass irgend etwas doch nicht ganz in Ordnung ist.
  • Es soll in unser Euro-Kistensystem integrierbar sein – ok, das war Zufall – aber hätten wir es gewusst, hätten wir darauf geachtet 😉
  • Es soll für eine Person tragbar sein (okay, für eine starke Person 🙂 )

Herausgekommen ist: genau das!

Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: Bei einem durchschnittlichen Verbrauch der Kühlbox in 24 Stunden (tagsüber in der Sonne eher mehr, nachts eher weniger) von 0,35A ergeben sich in 24h 8,4Ah – auf 4 Tage gerechnet also 33,6Ah. Zusätzlich noch besagtes Laden sämtlicher Geräte wie Laptop und Handys und sonstige Verbraucher – jedoch wird der Kühlschrank wohl das wichtigste – und schlimmste sein.

Achtung bei der Batterie-Auswahl

Für die Batterie gibt es ja diverse Möglichkeiten – Aufgrund dessen, dass sie mit bei den Insassen im Fahrzeug steht und evtl. auch mal im Wohnraum geladen wird, wollten wir auf keinen Fall eine Nass-Chemische Batterie. Die LiFePO4 Akkus sind zwar eine feine Sache speziell für den Campingbereich, das Batteriemanagement lohnt sich aber erst ab einer anderen Größenordnung. Die AGM Solar Batterien sind zwar schwer und man kann sie effektiv nur zu 50% nutzen ohne dass sie beschädigt werden, aber sie sind unglaublich einfach und robust in der Handhabung – außerdem hatten wir bereits ein 5A AGM-Ladegerät.

Passt perfekt.

Die Wahl fiel also auf eine 75Ah AGM-Batterie. Eine Holzkiste drum, links und rechts ein Henkel dran, vorne alle Anschlüsse dran, die restliche Farbe vom Gartenzaun drauf et voilà – die mobile Stromversorgung!

Hinweis: Dies ist ein Gastbeitrag des Gatten 😉

 

 

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