Uff. Die letzte Nacht in Melbourne war sehr turbulent. Als hätten wir uns verabredet, wachten wir alle drei gemeinsam mitten in der Nacht auf. Das Kind: Hunger. Der Mann: einfach hellwach. Ich: müde, Übelkeit, Schwindel, Kloschüssel anbeten…
Alles dabei. Jetlag?! Wahrscheinlich. Höchste Zeit für einen geregelten Tagesablauf! Ja, diese Nacht war wirklich stressig. Als wir dann alle endlich wieder schliefen ignorierten wir einfach den Wecker und mussten mehr oder weniger Hals über Kopf packen und das Zimmer räumen. Beim Autovermieter ging es ewig. So viel los und die Montage des Kindersitzes für uns wie Mitarbeiter ein großes Rätsel. Nach insgesamt drei Stunden fuhren wir vom Hof. Und sind nun Besitzer auf Zeit eines Toyota Campervans! Stolze 300000 Kilometer hat er schon auf dem Buckel und hat unsere Runde damit wohl schon mehrmals hinter sich. An und für sich ist der Kleine ein nettes Fahrzeug mit ein paar Macken: so ist das Baby maximal weit weg von uns (in Australien dürfen Kinder erst ab 7Jahren vorne sitzen) und er könnte nach unserem Geschmack etwas mehr Stauraum für seine Fläche haben, aber so haben wir immerhin in den nächsten Tagen noch was zum Basteln 🙂
Noch immer ohne Frühstück (und das um 13Uhr) tuckerten wir erstmal in den Aldi um die Ecke, da man hier angeblich deutlich günstiger einkauft als überall sonst. Noch auf dem Parkplatz nahmen wir die erste Mahlzeit des Tages ein und endlich, endlich, endlich war (mein noch immer flaues Magengefühl und) unser großer Hunger weg.
On the Road
Jetzt sind wir also endlich on the Road. Yeeeehaw! Erster Eindruck: Linksverkehr ist total furchtbar, selbst als Beifahrer. Dass hier ewig lange LKW dich rechts mit 120 Sachen überholen, hilft da nicht wirklich. Schilder auf der Autobahn, die auf dem Standstreifen auf Fahrradfahrer aufmerksam machen (!!!!!) auch nicht. Dennoch kamen wir (dank tollem Fahrer-Gatten mit guten Nerven) heil am Ziel an. Das Baby scheint seinen Kindersitz zu lieben, die Kleine schlummerte die ganze Fahrt über sehr friedlich darin, viel besser als in ihrem deutschen Sitz.
Von Melbourne nach Torquai
Jetzt sind wir in Torquai, einem kleinen Städtchen zu Beginn der Great Ocean Road. Unser Camper steht auf einem Campingplatz unter Eukalyptusbäumen, die heimischen Vögel klingen für uns wie im Urwald und das Baby freute sich riesieg über den Campingplatz-Kakadu Max, der uns in akzentfreiem Deutsch laut “Herein! Herein!” bat ( zumindest haben wir das so verstanden 🙂
Nachdem es meinen ersten Text nicht gespeichert hat sitze ich nun gerade am Strand.Es ist hier einfach wunderschön und genau das, was wir nach der langen Anreise und dem Trubel von Melbourne brauchen. Das Kind ist happy, wir sind wieder fit und happy, und endlich angekommen beim Unterwegs sein.
Das ist jetzt wirkklich das letzte Mal dass ich schreibe, dass es jetzt endlich los geht. Denn JETZT geht unsere Reise WIRKLICH richtig, richtig los!