So vertraut und doch so fremd – das sind unsere ersten Eindrücke von Neuseeland.

Fast eine Woche sind wir schon in Neuseeland, und – sagen wir mal so – haben uns innerhlich fast komplett von Australien abgenabelt. Das war gar nicht so leicht, denn 1. ist es hier deutlich kälter (Das Baby hat gar keine warmen Sachen mehr, die passen, und Pullover, wo sind eigentlich die Pullover?), 2. hat Neuseeland eine ganz andere, irgendwie “Deutschere” Mentalität und schließlich mussten wir uns 3. auch erstmal daran gewöhnen, mehr zu planen und weniger zu fahren (aus Mangel an Zeit können wir uns nicht mehr so gemütlich treiben lassen, haben aber auch sehr viel kürzere Wege – wir haben sogar erst zweimal getankt! In Australien mussten wir das täglich!)).

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Natürlich macht Neuseeland vor allem die Landschaft aus, doch das Feeling kann ich schwer beschreiben: Wir haben eine Art “Naturschock”, könnte man sagen. Einerseits steckt hinter jeder Kurve ein atmberaubendes Wow, während die Landschaft mich gleichzeitig doch irgendwie an zu Hause erinnert. Zumindest hier auf der Nordinsel kommt es mir so vor, als würden wir durch eine Mischung aus Allgäu, Schwarzwald, Schwäbische Alb und Mecklenburg-Vorpommern fahren, und das alles noch umrahmt vom Meer. Ich bin nicht unbedingt ein Botaniker, doch sämtliche deutsche Zimmerpflanzen wuchern hier in aller Pracht – beispielsweise der Ficus Benjamini, und sogar Kaffeebäume wachsen zwischen dem wirklich überall stehendem typisch Neuseeländischen Farn im Gebüsch. Dazu Nadelbäume, Birken, Eichen, Buchen, Klee und Gänseblümchen. Vielleicht bekommt das Baby so wenigstens keinen Naturschock, wenn wir wieder in Deutschland sind… 😉

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Mittlerweile haben wir nach einer Woche sogar schon die Hälfte der Nordinsel erfahren, im doppelten Sinne des Wortes. Da wir es gemütlich angehen wollten ließen wir den Norden überhalb Aucklands allerdings aus und düsten gleich zur Coromandel Peninsula, ein wunderschönes, touristisch fast unberührtes Fleckchen Erde. Natürlich gibt es hier Touris, doch die haben anders als in anderen Hochburgen nicht dazu geführt, dass sich die Städtchen in unpersönliche Massenbespaßungsanlagen mit McDonald’s und Co. verwandelten. Vor allem mit dem Motorrad ist es hier ein Traum… Naja, vielleicht in ein paar Jährchen nochmal… Wir Großen genossen vor allem die Strecke, das Baby das weiche Gras unserer Übernachtungsplätze, und wir alle genossen tolle Wanderungen – denn das Kilometer reißen mit den Füßen hatten wir in der Hitze Australiens fast schon vermisst. Wir wanderten nach Whangapoua durch einen Bach und auf den Kliffs und durch den Wald zu einem versteckten Strand (ein offizieller Wanderweg übrigens), in  Karangahake auf dem Historic Walk durch eine alte Goldgräberanlage inklusive ein Kilometer langem, stillgelegten Eisenbahntunnel und stapften und schnauften mit dem fröhlich kieksenden Nachwuchs die Wairere Falls hinauf.

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Davor mischten wir uns noch wie eine ganze Kuckucksfamilie in ein Buddelloch am Hot Water Beach, wo die Suche nach heißen Quellen direkt am Strand eine riesige Gaudi für mit (und ohne, wie wir) Spaten bewaffnete Touris herrscht. Vor allem das Baby hatte hier einen riesigen Spaß, denn sie ist – ihr wisst ja – eine große Wasserratte und das Wasser in den selbstgebuddelten Löchern war angenehm warm (teilweise sogar richtig heiß).

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Generell machen wir hier sehr viel mehr Sightseeing. Unsere Route wird von den Sehenswürdigkeiten geplant, nicht andersherum. Ich bin gespannt, wie das wird und wie lange wir das durchhalten. Viel lieber würde ich mich dazwischen auch mal wieder tagelang einfach treiben lassen und einfach nur durch die Gegend tuckern, Landschaft bewundern und ohne Ziel hier und da mal anhalten und die Atmosphäre auf mich wirken lassen. Hoffentlich bleibt uns dafür auch ab und an Zeit. Wie auch immer es wird, ich halte Euch natürlich auf dem Laufenden!

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1. Woche in NZ

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