Was steht alles an, wenn wir nicht da sind? Wieder was gelernt: Die Vorbereitung der Abwesenheit kostet (fast) mehr Zeit als die Reiseplanung selbst.

Ich weiß auch nicht. Zwar sind wir dieses mal deutlich kürzer unterwegs, bereisen 4,5 mal so viele Länder als vor 3 Jahren und trotzdem sind die Vorbereitungen unserer Abwesenheit deutlich umfangreicher, als das Planen des eigentlichen Trips. Vielleicht kommt mir das auch nur so vor und ich habe das alles einfach nur vergessen…

Jedenfalls waren wir die letzten Tage ordentlich beschäftigt – und haben die folgenden 5 Punkte abgehakt – Tschakka!

Papierkram abarbeiten

Rechnungen zahlen, EEG-Fristen einhalten, Fahrzeuge abmelden und spontan den Stromanbieter wechseln – das bedeutet eine Menge Zeit auf Ämtern (oder in deren Warteschleifen), zu Handwerkern und vorm PC. Ich glaube aber, jetzt haben wir das alles geschafft…

Testament und Sorgerechtsverfügung

Das Thema Tod wird ja gerne genug totgeschwiegen (welch Wortspiel). Wir haben zwar nicht vor bald das Zeitliche zu segnen, aber falls es doch wie auch immer zu unserem Ableben kommen sollte, wollen wir zumindest unsere Kinder gut versorgt wissen. Deswegen haben wir unser Testament nicht nur erneuert, sondern vor allem um eine Sorgerechtsverfügung ergänzt und das ganze sogar beim Amtsgericht hinterlegt. Was viele nicht wissen: Die Paten der Kinder sind nicht automatisch diejenigen Welche! Damit im Falle eines Falles nicht wildfremde Richter entscheiden, wer die Kinder nach unserem Tod bekommen soll, haben wir unseren Wunsch in der Sorgerrechtsverfügung geäußert und begründet. Gemeinsam mit dem Testament natürlich handschriftlich.

Da kommt man sich schon etwas sehr spießig vor, aber jetzt, wo wir das über die Bühne gebracht und beim Amtsgericht hinterlegt haben, fühle ich mich irgendwie besser. Das mit dem Amtsgericht muss natürlich nicht sein, doch falls keiner mit einem Testament bei uns rechnen und demnach nicht danach suchen sollte, ist dieser Weg definitiv komfortabler für die Hinterbliebenen und für uns nicht so kostspielig und umständlich wie von einem Notar aufgesetzt. Jedes Testament wird nämlich vom Nachlachssgericht eröffnet – und unseres muss eben nicht dort abgeliefert werden, sondern ist einfach schon da.

Wie das geht?

Das wurde zum Jahresstart 2018 erst umgestellt, weswegen selbst die Ämter nicht immer genau weiterhelfen können. Telefonisch hieß es, ich solle das Testament einfach per Einschreiben schicken, das würde reichen. Oder eben vorbeikommen. Wir haben das mit einem Ausflug verbunden und sind selbst zum Amtsgericht spaziert, wo wir zum Nachlassgericht weitergeschickt wurden, welches dann unsere Persos, ein ausgefülltes Formular und unsere – Achtung – Geburtsregisternummer wollte. Na, wisst ihr eure auswendig? Also noch mehr Amtsgerenne. Aber auf noch ein bisschen Bürokratie mehr kommt es da jetzt nicht drauf an.

Nach dem Verschwinden von Hasendame Schnäuzchen erst ganz frisch bei uns: EC-Kaninchen Lola.

Tiere und Pflanzen verchecken

Mitten in den großen Ferien und mit so vielen Pflegef(e)ällen war es dieses Mal besonders schwer, die Versorgung unseres Mini-Zoos zu organisieren. Pony-Senior Ringel lebt ja in einem Selbstversorgeroffenstall bei dem ich mehrmals pro Woche Dienste zu verrichten habe, und unsere kleinen Hoppelnasen sind beide so genannte EC-Kaninchen, also mit einem Virus ausgestattet, der für nicht infizierte Kaninchen hoch ansteckend ist. So fallen unsere bisherigen Kaninchensitter alle aus, weil sie selbst (EC-freie) Kaninchen haben. Dank tollem Einsatz toller Menschen und ein bisschen Organisationsgeschick sind nun diese beiden Punkte endlich abgehakt: Alle Tierchen werden bestens versorgt sein während unserer Abwesenheit.

Bleiben nur noch unsere Pflanzen, die parken wir bei Nachbarn, Freunden und Kollegen, wo es ihnen bestimmt besser ergehen wird als in ihrem anti-grünem Daumen-Zuhause.

Essen essen

Zugegeben: Das ist definitiv nicht der schlimmste Punkt auf unserer ToDo-Liste! 🙂 Aber wichtig. Letzes Mal hatten wir das nämlich komplett verplant und hatten teilweise ganz schön miese Überraschungen in der Vorratskammer. Motten zum Beispiel, oder maximal vergammeltes Irgendwas. Und bei der Abreise standen wir vor dem Kühlschrank und haben schlichtweg alles weggeworfen, da wir nicht daran gedacht hatten, ihn zu leeren und den Inhalt an andere zu verschenken, den Strom aber abschalten wollten. Jetzt gibt es also Reste, Reste, Reste. Eingefrorene Suppe, gefrorener Kuchen, offene Tüten voller getrocknete Kichererbsen, Linsen, Bohnen, Perlgraupen, … Was sich da alles so ansammelt sag ich euch! Ich hoffe, wir kriegen den Gefrierschrank und den Kühlschrank noch rechtzeitig leer.

An Geburtstagskinder denken

Auch wenn wir verhältnismäßig kurz weg sind, haben einige unserer Freunde in unserer Abwesenheit Geburtstag. teilweise runden, teilweise Schnapszahlen und teilweise einfach auch nur ein stressiges Semester hinter sich, ganz ohne Geburtstag. Da ich selbst sehr gerne Geschenke verschenke (meist selbst gemachtes, selten was gekauftes), habe ich für einige schon ebensolche verpackt und ihnen übergeben oder verschickt.

 

5 ToDos zur Abwesenheits-Vorbereitung

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