Es ist großartig hier im Outback! Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Es ist umwerfend: diese Weite! Diese Farben! Diese Natur! Diese Freiheit!

Bis zum allerletzten Moment hatten wir Zweifel, mit dem Baby tatsächlich durchs Outback zu fahren. Wir machten uns Sorgen darüber, dass die Hitze unerträglich wird, die Straßenverhältnisse zu schlecht sind und die Fahrerei unzumutbar wird. Und erst der Gedanke daran, dass es dort im medizinischen Notfall weder Empfang noch ausreichend medizinische Versorgung gibt… Hilfe!

Sind wir bei so einer Tour nicht vielleicht zu egoistisch und leichtsinnig?
Genau das fragten wir verschiedene Australier, die schon einmal die gleiche Tour gemacht haben. ALLE waren sich einig: No worries! Die Straße ist super ausgebaut, es ist genug los dass man im Falle einer Panne nicht tagelang alleine auf dem Highway ausharren muss und auch sonst ist alles halb so wild, wie es immer erzählt wird. Also wagten wir es. Und sind nun tatsächlich im Outback. Und es ist einfach sensationell! Weil:

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Das Outback ist weit

In der Mitte der Stuart Highway, rechts und links davon Wüste. Nichts. Nichts? Oh doch. Ein paar Büsche, ein paar Emus, Schafe oder Kühe. Irgendwo in der Weite sind wohl auch ein paar Kängurus, zumindest liegen alle paar Meter ein paar arme Seelen dieser Spezies totgefahren am Straßenrand, aber lebendige haben wir noch keine gesehen. Verfahren ist hier schlicht unmöglich. Es gibt diese eine 4000 Kilometer lange geteerte Straße, das wars. Alle 200 bis 300 Kilometer kommt mal ein Dorf, das vielleicht ein Roadhouse, ein Motel und eine Tankstelle hat, meistens alles in einem. Dazwischen ist tatsächlich einfach nichts. Ein bisschen fühlt man sich so, wie auf einem Schiff im Meer. Um dich herum ist nur die Weite. Nur dass statt Wasser zehntausende Kilometer rechts und links von uns nichts als Busch, Vieh und Geröll ist.

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Das Outback ist bunt
In der Mitte der Stuart Highway, rechts und links davon Wüste. Nichts. Nichts? Oh doch. Farben. Viele Farben. Roter Sand. Leuchtendes Geröll. Grüne, graue, blaue, gelbe und weiße Büsche. Da es in den letzten zwei Tagen geregnet hat, auch viel frisches, grünes Gras. Hin und wieder ein leuchtnd blauer Salzsee oder ein knallroter Felsen. Dazwischen die Straße mit abwechselnd schwarzem, grauem oder rotem Asphalt. Und über all dem ein unglaublicher Himmel. Mal mit Sonne, mal mit sensationellen Wolkentürmen, ja, auch mal mit einer großen Gewitterfront. Und muss ich erklären, wie unfassbar wunderschön der Sternenhimmel hier ist???

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Das Outback ist Natur
In der Mitte der Stuart Highway, rechts und links davon Wüste. Nichts. Nichts? Oh doch. Natur. VIEL Natur, einzigartige Natur, unter scheinbar völlig lebenswidrigen Umständen – heiß, trocken, karg – wachsen hier die kuriosesten Pflanzen und die Tierwelt hat sich ideal an die Gegebenheiten angepasst. Von Menschenhand ist hier sehr wenig eingegriffen worden – sehr wenige Teerstraßen, ein paar Zäune, Tankstellen und Roadhouses, das wars dann aber auch schon.

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Das Outback ist Freiheit pur
In der Mitte der Stuart Highway, rechts und links davon Wüste. Nichts. Nichts? Oh doch. Freiheit. Mit allen Konsequenzen. Hin und wieder zweigt eine Schotterpiste vom Highway ab und führt ins Irgendwo. Wir dürfen da mit unserem Camper nicht rein, die “Straßen” sind ausschließlich für Allradjeeps freigegeben. Wer so ein Gefährt besitzt, heizt damit auch einfach ohne Weg durchs Outback. Bestimmt auch ein einmaliges Erlebnis. Uns reicht jedoch erstmal die Freiheit auf der Teerstraße, zumindest mit Baby. Wie heißt es so schön: Freiheit stirbt mit Sicherheit. Doch das Freiheitsgefühl kommt auf jeden Fall auch auf dem Stuart Highway voll zur Geltung. Außer vielleicht tatsächlich mal mitten auf dem Meer auf einer Fähre war ich noch nie so fernab jeglicher Zivilisation. Nicht einmal die syrische Wüste konnte mit mehr Freiheit aufwarten…

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