Last Stop: Christchurch. Die Stadt hat in jüngster Vergangenheit einiges erlebt – so wie wir.

Es ist ein komisches Gefühl, wenn man nach drei Monaten Reise plötzlich an seiner letzten Station ankommt. Wenn man seinen Haushalt wieder zurück in zwei große Reisetaschen verstaut hat. Wenn man den Camper, quasi sein Zuhause, gegen ein Hotelzimmer eintauscht, das vom Baby ersteinmal komplett auf den Kopf gestellt wird. Wenn der Abflug Richtung Deutschland keine 24 Stunden mehr vor einem liegt. Da kommt schon ein bisschen Wehmut auf. Wie konnte die Zeit nur so schnell vergehen?

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Die letzte Zeit nun in Neuseeland verbringen wir damit, durch das riesige Hotelzimmer zu toben, uns auf die 33-stündige Rückreise vorzubereiten und Christchurch zu erkunden. Letzteres dank Nieselregen eher im Schnelldurchlauf, im wahrsten Sinne des Wortes. Trotzdem wird uns schnell klar, dass die Stadt noch vier Jahre nach dem schweren Erdbeben im Aufbruch ist: Auch jetzt, Jahre nach dem Beben, gleicht die City eher einem Kriegsschauplatz denn einer florierenden Stadt. Damals wurden drei Viertel aller Gebäude beschädigt, wovon heute viele Schuttplätze und noch mehr leer stehende, halb eingestürzte und mit Brettern zugenagelte Gebäude – ganze Geschäftsstraßen, Hotels, historische Gebäude – das Bild prägen. Die kleine Containercity, die den Besuchern ein paar Geschäfte bietet, mag vielleicht schon Kult geworden sein, doch Christchurch ist und bleibt schwer geschädigt.

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Unser erster Wasserfall unserer Reise – ist das tatsächlich schon so lange her?

Ein Restaurant suchen wir vergebens, stattdessen essen wir uns an einem Burgerstand satt und spazieren durch den botanischen Garten. Dann ist sie auch schon rum, unsere Zeit in Neuseeland und Australien. Wir haben so viel erlebt, hatten so viele nette Begegnungen und vor allem haben wir sehr viel Zeit miteinander verbracht. Auf dem Rückflug lassen wir alle Erlebnisse der letzten Monate nochmal Revue passieren: Wie das Baby seine Liebe zu Wasser entdeckte und alles was irgendwie damit zu tun hat freudig anstrampelt. Wie es sich im Roadhouse von Erldunda das erste Mal alleine hinstellte.

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16.000 Kilometer mit dem Camper unterwegs

Wie die Zähne drei bis sechs das Licht der Welt erblickten und auch gleich mit Brotrinden, Obst, Eis und Nudeln Bekanntschaft machten. Wie wir durch Buschfeuer fuhren, im Great Barrier Reef tauchten, über verlassene Schotterstraßen holperten und am Ende ein Paradies vorfanden. Wir haben ordentlich geschwitzt, einige Male gefroren, tropische und untropische Regenfälle erlebt und im, auf und unter Wasser die Länder am anderen Ende der Welt erkundet. Insgesamt 16.000 Kilometer mit dem Camper liegen hinter uns – 11.000 in Australien, 5.000 in Neuseeland. Dazu kommen noch etliche Kilometer zu Fuß.

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Der Abschied fällt uns nicht leicht. Einerseits sind wir traurig, dass unsere Elternzeitreise nun wirklich fast vorbei ist. Anderseits freuen wir uns aber auch auf das, was uns zu Hause erwarten wird. Die Krabbelgruppen des Babys. Ein eigenes Bad. Richtiges Brot. Für ein Fazit der Reise fühlen wir uns noch nicht wirklich in der Lage. Alles genial, sensationell, unbeschreiblich toll und auf jeden Fall ein einmaliges Erlebnis, dessen sind wir uns sicher!

Das Ende einer Reise

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