Lange habe ich nichts mehr geschrieben. Eigentlich nur aus einem Grund: wir sind im vollen Touriprogramm gefangen. Höchste Zeit, auszubrechen!

Die Waitomo Caves mit ihren Glühwürmchen. Keine Frage: mit braven Babys wie unserem easy und unbeschreiblich schön (und man muss nicht reservieren, auch wenn alle Reiseführer und die Homepage das sagen). Das blubbernde, dampfende und nach Schwefel stinkende Thermal Wonderland Wai O Tapu in Rotorua: faszinierend, was da auf engstem Raum an Energie unter der Erde brodelt.

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Trotzdem wird uns allerspätestens bei den Huka Falls klar: Das ist nicht das Neuseeland, das wir sehen wollen. Wir wollen einfach nicht von Sightseeing-Stop zu Sightseeing-Stop fahren, uns durch die Selfie-knipsenden Tourimassen schieben und die – ja, sie sind wirklich schön und sehenswert – Attraktionen sehen. Wir wollen Neuseeland erleben. Die Schönheiten des Landes. Das Land selbst. Seit der Coromandel fehlt uns das. Der Gipfel des ganzen war dann der Lake Taupo: eine  Katastrophe, wie sehr man ein so schönes Fleckchen Erde mit Pseudo-Attraktionen wie Seegolf, Trampolin Wonderland und Co. verunstaltet.

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Immerhin, das muss man uns und vor allem Wikicamps lassen, sind unsere Übernachtungsplätze sensationell. Kurz vor Taupo also sitzen wir auf einem kostenlosen, absolut freakigen und riesigen Platz mit Festivalfeeling vor unserem Camper am Fluss und überlegen, wie das nun weitergehen soll mit unserem Neuseelandbesuch (das Baby schlummert nach einem kurzen Bad im eisigen Wasser seelig in meinen Armen).

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Als wir die Tage bis zur gebuchten Fähre nachrechnen stellen wir fest, dass wir bis zur Fahrt auf die hoch gelobte Südinsel noch einen Tag mehr haben als gedacht. Auch das noch. “Wir könnten noch eine Nacht hier bleiben und einen Tag Pause machen”, schlägt der Gatte vor. Verlockend, vor allem, weil der Platz hier echt witzig und der Fluss sensationell ist. Oder zwei Nächte im Tongariro Nationalpark bleiben, unserem nächsten Ziel. Wir könnten auch die Fähre umbuchen und einen Tag früher fahren. Dann entschließen wir uns aber doch dazu, unseren vergessenen Tag doch hier auf der Schwarzwald-Allgäu-Schwäbische Alb mit Meer-Nordinsel zu verbringen und ihr noch eine Chance geben. Denn es ist – das darf man ja nicht vergessen – auch sehr bequem sich dem Touristrom hinzugeben und die Must See-Liste nahezu aller Neuseelandreisenden abzuhaken. Damit ist jetzt aber Schluss! Wir planen um. Nach dem Tongariro (bei dem aktiv gewandert wird, nicht nur geguckt)  werden die ausgetrampelten und doch irgendwie langweilig gesichtslosen Pfade verlassen, auch wenn wir dafür das ein oder andere an Sehenswürdigkeiten verpassen werden. Denn wir sind uns sicher, dass das Land hier mehr zu bieten hat als das, was auf jedermanns Bucket List zubstehen scheint.

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Im Touristrom

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